Die Venus vom Hohle Fels = wir nennen sie die Göttin vom Hohle Fels
Die Göttin vom Hohle Fels ist die älteste bekannte Frauenfigur, die von Menschenhand geschaffen wurde – ein geheimnisvolles Zeugnis aus der Tiefe der Zeit. Vor rund 40.000 Jahren aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt, ruht in ihr die Erinnerung an den Ursprung unserer Kultur, unserer Sehnsucht und unserer Verbindung zur Großen Göttin.

Sie hat die Jahrtausende im Schoß der Erde überdauert, zerbrochen und doch bewahrt. Aus sechs Fragmenten wurde sie 2008 wieder zu einer fast vollständigen Figur gefügt – ein Sinnbild dafür, dass auch wir Frauen uns immer wieder neu zusammensetzen, heilen und ganz werden dürfen.
Die kleine Gestalt, kaum größer als eine Handfläche, trägt die Fülle des Lebens in sich: üppige Brüste, ein deutliches Schamdreieck, weiche Rundungen, die vom Mysterium der Fruchtbarkeit erzählen. Ihre Arme, Hände und die feinen Linien sind voller Symbolkraft. Anstelle eines Kopfes trägt sie eine Öse – als Einladung, sie nahe am Herzen zu tragen.
Was sie uns sagen will, bleibt ihr Geheimnis. Viel zeigt sie und doch bewahrt sie Stille. Vielleicht erinnert sie uns daran, dass Weiblichkeit, Geburt und Schöpfung heilig sind.
Die Venus vom Hohle Fels kann im Original im Urgeschichtlichen Museum (URMU) Blaubeuren betrachtet werden – dort, wo sie uns in ihrer zeitlosen Präsenz an unsere Wurzeln und unsere eigene weibliche Kraft erinnert.
